Auch diese Nacht haben wir schlecht geschlafen. Ich freue mich auf den 1. Kaffee wieder aus der Rocket Kaffeemaschine und aus einer Porzellantasse. Nach 7 Monaten habe ich keine Routine mehr und ich muss echt kurz überlegen, wie es funktioniert. Schmeckt komisch. Wir sind enttäuscht. Später wird mir klar, dass es an den Bohnen liegt. Auch wenn Ben seine Bohnen aus der Mazzer Mühle mit-genommen hat, war wohl unten noch ein kleiner Rest Bohnen drin, deren Alter, sagen wir mal, unbestimmt ist. Die Rocket sah aus, als wäre sie lange, sehr lange nicht benutzt worden. Der nächste Kaffee wird deutlich besser schmecken, dann wieder mit Ehrenfelder Kaffeebohnen von Van Dyck.

So gestärkt fange ich an den Bulli auszuräumen, zumindest die Lebensmittel und meine Kleidung. Schnell ist die Wohnung ein einziges Chaos, das es zu beseitigen gilt. 

Nachmittags kommen die Jungs zur Übergabe, natürlich mit Abstand. Es ist eine schöne, lustige Runde und die Jungs nehmen noch ein paar Dinge mit, die sie gebrauchen können. Die Haushaltsauflösung beginnt.

Danach tigere ich durch die Wohnung, recht chaotisch, ich weiß nicht so recht wo ich beginnen soll. Es ist so viel, ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll. Ich fange alles an und bringe nichts zu Ende. Ich suche gefühlte 1000 Dinge und finde nichts. Ich bin müde und gestresst, ich muss mal eine Runde am Rhein joggen. Schnell die Klamotten suchen, in die Schuhe und aus der Haustüre und los an den Rhein. Es ist kalt. Um nicht zu sagen saukalt. Trotzdem bin ich glücklich. Laufen hat mich immer schon glücklich gemacht und am Rhein ganz besonders. Ich laufe nur eine kurze Runde um den Rheinauhafen, das sind ca. 4km, aber ich will es auch nicht übertreiben, ich bin schließlich 7 Monate nicht gejoggt und ich bin keine 18 mehr. Wieder zu Hause geht es mir deutlich besser und ich habe Hunger. Heute soll es Gemüse mit Reis geben. Fix Öl und Knoblauch in den Topf, kurz danach den Basmatireis, gut umrühren, Brühe und Lorbeer dazu und köcheln lassen. Während dessen Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und rote Currypaste anschwitzen, diverse Gemüse dazu, würzen und mit Kokosmilch ablöschen. Erdnüsse darüber streuen und fertig ist mein Lieblingsessen. Das schmeckt sogar Marc, obwohl es ohne Fleisch ist. Und zack – glücklich. Danach telefoniere ich noch ein bisschen, und dann fallen mir auch schon die Augen zu. Ich bin Köln und die schnelle Taktung nicht mehr gewöhnt.

Marc: Petze, habe nur einen Löffel probiert. – Faste nämlich gerade ein wenig.

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