Kennt ihr solche Tage, du denkst es kann nicht schlimmer werden und ja, natürlich es kam schlimmer. Dabei hatte der Tag eigentlich gut angefangen. Doch eigentlich ist halt wie die kleine Schwester von Schei…

Ihr wisst was ich meine? Doch unserer heutiger Blog soll positiv beginnen:

Nach unserer gestrigen Tour sind wir auf dem Campingplatz Sopelana angekommen. Dieser Platz ist nicht nur schön, oberhalb des Meeres gelegen, sondern hatte auch noch eine fußläufige Metro Station und somit eine ideale Verkehrsanbindung nach Bilbao. Doch es ist etwas anderes, was wir besonders bemerkenswert an diesem Campingplatz finden. In den letzten Wochen haben wir etliche schöne Campingplätze gesehen, doch die Sanitärbereiche ließen fast immer zu wünschen übrig. Ganz anders auf diesem Platz: Hier finden wir ein relativ neues, sauberes, modernes und zu guter letzt, auch noch geschmackvolles Sanitärgebäude. Darüber hinaus noch hell und freundlich. So etwas haben wir auf unserer Tour bisher noch nie gesehen. Da macht morgendliches duschen Spaß. 

Sauber, einen leckeren Kaffee im Bauch, eigentlich kann doch nichts mehr schief gehen. – Da war es wieder, unser eigentlich: Bis nach Bilbao rein, klappt alles prima. Die Metro innerhalb von 10 Minuten erreicht, vermeintlich die richtigen Karten gekauft, doch in Bilbao angekommen, möchte uns die Schranke an der Station nicht mehr rauslassen. – Doch wir finden einen Ausweg. 

Doch ab hier nahm das Unglück seinen Lauf. Dabei sah alles gut aus, wir finden unser Ziel, den Apple Store und darüber hinaus sogar einen deutsch sprechenden, engagierten Mitarbeiter. – Doch die Information, die wir hier erhalten, trübt unsere so gute Laune. Eine Lappalie, der Wackelkontakt an meinem Display, kann weder hier, noch im Umfeld von 400 Kilometern repariert werden. Die nächste Möglichkeit einer Reparatur wäre in Madrid gewesen. Avisierte Bearbeitungszeit in Madrid, circa eine Woche. Als Alternative besteht die Möglichkeit das MacBook einzusenden. Dann wäre die Bearbeitungszeit circa 14 Tage. – Letztendlich entscheiden wir uns dafür, ein neues MacBook zu kaufen, in der Hoffnung, die Daten über ein Back-up wiederherstellen zu können. Dies ist einer der Momente, in denen man mal wieder feststellt, wie abhängig wir uns von digitalen Hilfsmitteln gemacht haben. Wir könnten ohne die Technik nicht mal eine Überweisung tätigen. In diesem Moment besinne ich mich an Thorsten’s Worte: „Die meisten Firmen haben Kunden, Apple hat Fans.“ – Fan zu sein, fühlt sich gerade schei.. an.

Gott sei dank empfiehlt uns Marco, unser deutschsprachiger Fanbetreuer, um die Ecke eine nette Bar, namens Brass, in der Poza Lizentziatuaren Kalea. – Wir essen ein paar Pintxos, kalte Tapas und trinken dazu ein Glas Txakoli, einen regionalen Weißwein, um uns zu stärken. Diese Bar ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Als Nächstes machen wir uns auf den Weg zum Guggenheim-Museum. Hätte ich, wir (diesmal habe ich das ich bewusst nach vorne gesetzt) vorher einfach mal gegoogelt, beziehungsweise gesunden Menschenverstand walten lassen, wäre uns vielleicht in den Sinn gekommen, dass montags die meisten Museen geschlossen haben. – So auch das Guggenheim.

Ich habe genug von der negativen Energie, deshalb machen wir uns auf den Heimweg. Aber vorher kaufen wir noch im “Nietos de Martina de Zuricalday”, einem stadtbekannten Konditor etwas Süßes. – Später sitze ich vor Hector in der Sonne und versuche erst einmal eine Sicherung des alten Rechners durchzuführen. Wobei alter Rechner ironisch zu betrachten ist, denn er ist aus Dezember 2018. Hätte ich doch AppleCare abgeschlossen. Doch der Alte hat so lange gehalten, dass ich der Technik vertraute. Sobald der Frust mich überkommt, schiebe ich mir eine süße Ferkelei in den Mund. Süßes statt Saures. Sehr lecker und dennoch…

…alles in allem ein nicht ganz so glücklicher Tag. – Trotzdem habe ich eine Menge gelernt: Denn auf dem Heimweg, saß in der Metro, neben uns eine alte Frau. Das gehen fiel ihr schon schwer, sie war auf einen Stock und die Hilfsbereitschaft anderer angewiesen. Doch an Ihrer Seite, war eine andere Person, wahrscheinlich Ihr Sohn. Ebenfalls schon etwas älter. – Doch nicht der Sohn, kümmerte sich um die Mutter, sondern die Mutter um ihr gehandicaptes „Kind“. – Manchmal braucht es solche Bilder, um sich bewusst zu machen, wie nebensächlich doch unsere Probleme sind. Uns geht es nicht nur gut, es geht uns sehr, sehr gut. Danke an alle die dazu beitragen. 

Erkenntnis des Tages: “Überall wo wir sind ist oben. Und sollten wir mal unten sein, dann ist halt unten oben”

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