Am heutigen Tag weckt uns nicht die Sonne, sondern ein paar Spanier, die über Nacht angereist sind und direkt neben uns geparkt haben. Wir sind noch ein wenig müde, da wir auch gestern noch lange an unserem Lagerfeuer, am Strand gesessen haben.

Ich beschließe erst mal eine Runde schwimmen zu gehen. Das Wasser ist herrlich erfrischend. Ich muss mal wieder feststellen, dass ich der Einzige bin, der sich hier ins Wasser traut. Bisher habe ich hier noch nie einen Schwimmer gesehen. Ja, es ist wirklich nicht warm, aber dafür herrlich erfrischend. Und die Außendusche fühlt sich danach auch ein wenig wärmer an.

Durch Kaffee und Frühstück gestärkt, widme ich den restlichen Morgen unserem Vermieter. – Nicht, dass es so viel Erfreuliches gebe, doch wir diskutieren seit April über einen unbehobenen Wasserschaden. – Unser Vermieter hat es sich inzwischen angewöhnt, lediglich freitags nachmittags zu antworten. Frei nach dem Motto, vielleicht reagiert sich jemand dann übers Wochenende ab. Da fällt es manchmal schwer, alles Emotionale rauszulassen und rein sach- und faktenbezogen zu reagieren.

Torgit hat einen sinnvolleren Start in den Tag geschafft. Plötzlich verschwand sie mit ihrer Yogamatte in Richtung Strand. Als sie wiederkommt, strahlt sie. Sie hat direkt am Strand eine hölzerne Plattform gefunden, die scheinbar ideale Voraussetzung geboten hat. Doch erst, als sie beschreibt, dass dies der schönste Yoga Platz, vielleicht mit Ausnahme einer Yoga Stunde in Sri Lanka gewesen wäre, ist mir bewusst, ich hätte besser mal einen Fotoapparat gezückt, anstelle mich über meinen Vermieter zu ärgern. Denn, wenn Torgit von Sri Lanka redet, kommt sie immer ins Schwärmen. Dies muss also ein ganz besonderer Spot gewesen sein.

Doch nicht nur Torgit ist begeistert. Die Kombination aus Sonne, Meer, langer Sandstrand, nicht zu heiß und nicht zu kalt, hat schon was.

Die Konfiguration für unser Projekt Spector, Hectors Nachfolger ist abgeschlossen. Doch sicherlich werden wir hier noch Kleinigkeiten ergänzen. Denn dieses Projekt wird für uns einen noch höheren Stellenwert einnehmen. Denn wir haben eine weitere Entscheidung getroffen. Wir werden im nächsten Jahr unsere Wohnung aufgeben, weiteren Ballast abwerfen, sprich etliche Möbel verkaufen und den Rest einlagern. Spector wird unser neues Zuhause werden. Das Abenteuer geht also weiter.

Doch am Nachmittag geht es erst einmal in die Hängematte. Noch ein wenig Buch lesen, und mit unserem neuen Nachbarn klönen. Etienne ist erst 23 und fährt einen alten Land Rover Discovery. – Der wäre total prima, vor allem weil er sich praktisch nie fest fahren könnte.

Ich muss ein wenig schmunzeln, denn es ist das Recht der Jugend, so etwas zu glauben. Auch ich war einmal 23 Jahre jung, ich fuhr ebenfalls einen Land Rover Discovery und auch ich meinte, man könnte diesen eigentlich nicht fest fahren. Doch wie es mit dem Wort eigentlich so ist, mein Bruder Dirk hat mich eines besseren belehrt, man(n) kann ,-).

Wir lösten mit diesem Manöver eine Art Kettenreaktion aus, in deren Folge sich noch ein Peugeot Pritschenwagen, ein alter Magirus-Deutz Kipper und zuletzt ein Mercedes Arctos fest fuhren. Hätte es da nicht ein befreundetes Bergungsunternehmen gegeben, hätten wir noch lange gebuddelt. – Dennoch bin ich beruhigter, seit Etienne neben uns steht, uns wird er hier im Zweifelsfalle sicher rausziehen können.

So reden wir noch ein wenig Benzin. Da ich neben zwei Discovery, auch noch einen Defender gefahren bin, kann ich zum Thema ein wenig beitragen.

Abends sitzen wir wieder am Lagerfeuer. Heute mit einem Weinhändler, welcher sich auf Weine aus dem Mittelrhein- und Ahr-Gebiet spezialisiert hat. Ein spannender Ausklang aus dem Tag, denn Benjamin hat seinen Handel inzwischen stark in Richtung Online ausgerichtet. – Spannend zu hören, wie seine Chance im Leben erfolgte.

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