Bevor wir gestern Abend das Licht gelöscht haben, gab es noch einen kurzen Besuch der Guarda Nacional Republicana. – Doch die Herren haben nur einmal nach dem Rechten geschaut. So konnten wir wohl behütet zu Bett gehen. – Es war eine gute Entscheidung, das Dach heute Nacht geschlossen zu halten. Der Wind hat ganz schön gepustet, doch gegen Morgen hat er sich gelegt. Dafür erstrahlte die Sonne. – Wir haben ein wenig unruhig geschlafen, das Bett unten ist ein wenig knapp, dafür wunderbar kuschelig. Doch die Kuscheligkeit hatte ein herbes Ende, sobald wir unserer Außendusche einen Besuch abgestattet haben. Sofort war klar, 13 Grad sind nicht kuschelig und der Wind reichte immer noch, um einen zwar trocken zu blasen aber auch eine Gänsehaut zu hinterlassen. Also schnell einen Kaffee aufgesetzt. – Heute gibt es Obstmüsli zum Frühstück. – Danach vervollständige ich unseren instagram Steckbrief, an den Stil muss ich mich noch gewöhnen. Ich merke, dass ich alt werde, den letzten Steckbrief habe ich mit zwölf oder dreizehn ausgefüllt. Die Mädels in meiner Klasse drückten einem regelmäßig eine Kladde in die Hand. Schreib mal was über Dich, Größe, Haarfarbe, Lieblingsmusik, Hobbys usw. – Da hatte man zumindest eine ganze Seite zur Verfügung und nicht nur 150 Zeilen. – Torgit erzählt mir, dass sie in ihrer Japankladde, das waren die Schwarzen mit den roten Ecken, vorne einen Briefumschlag eingeklebt hatte. So konnte sie ihren eigenen Steckbrief nach Lust und Laune anpassen. – Bloss nicht festlegen, das hat sie sich bewahrt. (Anm. von Torgit: Ich habe Dich geheiratet und wir haben den Segen eines tibetischen Lamas. Also nicht nur bis der Tod uns scheidet, sondern auch für alle kommenden Leben. Mehr festlegen geht doch wohl nicht, oder?)

Wir fahren runter zum Strand, Torgit geht Spazieren, ich setze mich erst einmal hinter einen großen Felsbrocken. Vom Wind geschützt fühlen sich die 16 Grad fast warm an. Später essen wir einen Salat in zweiten noch offenen Restaurant. Was uns dazu getrieben hat, nach dem gestrigen Spitzengenuss das Restaurant zu wechseln, ist mir im Nachhinein nicht mehr klar. – Wir hätten es besser gelassen. Ich laufe noch ein wenig durchs Wasser. Doch langsam sind wir ausgekühlt.

Wir fahren ein wenig die Küste entlang, zuerst Richtung Norden, dann wieder gen Süden. Im Norden kommen wir an einen langen Sandstrand. Wir sehen auf beiden Seiten ein Cafe, es ist Kuchenzeit. Doch auf unserer Seite hat es geschlossen. So überlegen wir auf die andere Seite zu gehen. Doch das ist nicht ganz so einfach, ein kleines Flüsschen versperrt uns den Weg. Dann doch das Auto? – Doch dies ist Portugal, obwohl in Sichtweite wäre die Fahrzeit laut Google ca. 25 Minuten. Dann eben kein Kuchen.

 

Für die Nacht wählen wir uns einen ganz einsamen Platz,* mitten in einer Heidelandschaft auf einer der Klippen. Zwischen uns und dem Meer, sind nur doch ein paar Ruinen. eine ist verziert mit einem ca. einem Meter hohen Kirschgraffiti. Ob das die wahre Piemont Kirsche ist? Wir wissen es nicht. – So genießen den Sunset im Auto. Leider verschluckt eine Wolke die letzten Minuten. – Doch wir genießen ihn dennoch, wir hören ein wenig Musik:

Unser Musiktip des Tages: Damien Rice – The Blower’s Daughter –

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“And so it is just like you said it would be
Life goes easy on me
Most of the time
And so it is the shorter story
No love, no glory
No hero in her sky”

 

Heute gibt es wieder unsere undefinierbare Gemüsesuppe, mit Lauch, Zwiebeln, Karotten, Spitzkohl und Kartoffeln. Gewürzt wird das ganze mit Currypaste, Knoblauch und Paprikapaste. Für mich gibt es noch ein paar Merguez. – Torgit merkt an, ein Lorbeerblatt aus heimischen Garten wäre auch noch drin. – Ich wusste gar nicht, dass Hector einen Garten hat, muss Morgen mal nachschauen. 

Erkenntnis des Tages: Auch wenn ein Restaurant voll ist, vertraue lieber Deinen Instinkten! – Denk an die Fliegen…

                                                                                                                                                                                                               …Kacke schmeckt nicht.

Nachtrag*: Das Sternchen habe ich oben ergänzt. Von wegen “ganz einsamen Platz” – Weit nach Sonnenuntergang sehen wir eine diverser Scheinwerfer auf uns zukommen. – Wir schalten erst einmal das Licht aus. – Guarda Nacional Republicana? – Nein, es ist ein Konvoi von Surfern, die sich am Strand kennen gelernt haben. Die Nord-Deutschen fallen über uns her. 😉 Morgen dazu mehr. Jetzt hole ich mir erst einmal das Bier ab, welches man mir vollmundig versprochen hat. 

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