“Wenn die Menschen glücklich sind, dann merken sie nicht, ob es Sommer oder Winter ist.”

 

– Anton Pawlowitsch Tschechow

 

 

Obwohl es schon in etlichen Gebieten Deutschlands geschneit hat, ist erst morgen, am 22. Dezember, zeitgleich mit der Wintersonnenwende 2019, der astronomische Winteranfang. – Verwirrt? – War da nicht schon was? – Ja, der meteorologische Winteranfang war bereits am 1. Dezember.

Da für uns in diesem Jahr Winter mit Überwintern gleich gesetzt wird, ist viel wesentlicher, dass morgen der kürzeste Tag und damit die längste Nacht des Jahres ist. An diesem Tag erreicht die Sonne auf der Nordhalbkugel die geringste Mittagshöhe über dem Horizont im gesamten Jahresverlauf.

Fazit: Ab übermorgen werden die Tage nicht nur wieder länger, sondern die Sonne wird auch wieder steiler. –  Das heißt wir kommen unserem Ziel, in Richtung Autarkie, zumindest statistisch näher. – Oder habe ich einen Fehler, in meiner Berechnung?

Ergänzung: Heute ist auch internationaler Welt-Orgasmus-Tag, von wegen der langen Nacht und so!?!

 

Nachdem wir eine wunderschöne Zeit am Praia de Loulé verbracht haben, fahren wir heute 12 km ins Hinterland in den eigentlichen Ort Loulé. Neben einer historischen Altstadt, die ihren Charme etwas abseits der Touristenströme behalten hat, einer Burg und einer schönen Kapelle, interessiert Torgit besonders der Markt, den es hier schon seit 1291 gibt.

Um den Markt möglichst authentisch zu erleben, sind wir heute morgen früh aufgestanden. Die Nacht über hat es fast ununterbrochen geregnet. Aufgrund eines Kurzschlusses funktioniert die Elektrizität auf unserem Stellplatz nicht. Kalt duschen ist angesagt. Wenn man auf eine warme Dusche “programmiert” ist, fällt dies doppelt schwer. – Doch wir starten wie geplant. Der Markt in Loulé ist so, wie wir uns ihn vorgestellt haben. Zwar gibt es auch ein paar Stände, die ganz offensichtlich auf Touristen ausgerichtet sind. Doch zum größten Teil kaufen hier Portugiesen ein. Das Obst und Gemüse ist sensationell frisch, Wurst und Käse preiswert. – Wir decken uns mit Lebensmitteln ein und fahren danach jedoch zügig weiter. Denn die Wetterlage motiviert uns nicht zu langen Stadtbummel. – Wir schlagen uns statt dessen ein wenig in die Berge. 

Unser Ziel, die Talsperre Beliche, portugiesisch Barragem de Beliche. – Hier hoffen wir auf Ilona und Geronimo, sowie ihre Kinder zu treffen, unsere Freunde aus den Niederlanden, samt ihrem Van. Diese sollen sich in der Gegend aufhalten. – Zeitweise führt unser Weg über Schotterpisten, inklusive kleinerer Wasserdurchfahrten. Die Gegend wirkt karg. Ab und zu Olivenbäume aber vor allem Steine, Steine, noch mehr Steine. – Ich bin immer wieder begeistert, we gut Hector sich schlägt. – Am Nachmittag meinen wir einen guten Platz für die Nacht gefunden zu haben. – Torgit ist ein wenig erschöpft und legt sich kurz schlafen. 

Plötzlich steht Ilona vor unserem Bus. Sie hat uns über unsere GPS Koordinaten gefunden. – So machen wir Hector wieder fahrbereit und lassen uns von Ihr zeigen, wo sie ihr Camplager aufgeschlagen haben. – Es wird noch ein wundervoller Abend, inklusive Kochevent und vielen Eindrücken.

Als wir heute Abend einschlafen steht über uns ein Sternenhimmel, wie man ihn ansonsten nur aus der Karibik oder aus der Wüste kennt. So etwas habe ich in Europa noch nicht gesehen. Wir schlafen tief beeindruckt ein.

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