“Freunde von Freunden sind auch meine Freunde.“ – Sicher kennt der ein oder andere diese Formulierung. Ich habe immer versucht diese Lebensweisheit zu beherzigen. So hatten wir in Köln schon den ein oder anderen Freund/in von Freunden zu Gast. Manche kürzer, manche länger. Da gab es zum Beispiel Andrea. – Ein Freund aus Berlin rief an und fragte, ob ich nicht durch Zufall jemanden kennen würde, bei dem seine gute Freundin Andrea ein, zwei Wochen wohnen könnte, um ihren Start in Köln zu planen.

Andrea blieb mehr als drei Jahre und ist auch heute noch gern gesehener Gast in unserem Zuhause. Nein, sie ist inzwischen mehr, sie ist eine Freundin. Deshalb darf sie auch herzlich gern Craig mitbringen, ihren Freund.

Auch in unserem Freundeskreis gibt es solche Konstellationen. Da gibt es Lotte und Rolf, beide sind seit über dreißig Jahren Torgits Freunde, sowie Gaby und Thomas, ebenfalls seit Jahrzehnten meine Freunde. Inzwischen sind die beiden Paare zu gemeinsamen Freunden geworden. Nicht nur für uns, sondern auch untereinander.

Nicht jeder Freund meiner Freunde wird automatisch meinem engen Freundeskreis angehören. Das ist auch sicherlich nicht Sinn der Sache. Doch zu wissen, dass man auch in der Fremde gern gesehen ist, weil man ein Freund, eine Freundin, eines Freundes ist, schafft ein Netz-Werk, schafft Geborgenheit, sowie Vertrauen.

Auf der Hochzeit meines Neffen Tim, haben wir Marga und Kasim kennen und schätzen gelernt. Marga ist die beste Freundin von Majda, der weltbesten Frau meines Neffen. Als wir uns auf unsere Tour gemacht haben, hieß es dann, wenn ihr in der Nähe von Murcia seid, müsst ihr unbedingt Marga und Kasim besuchen. – Die Beiden haben dort ein Haus – Kennt ihr so ein Gefühl, ihr kennt Menschen nur von einer einzigen Begegnung und wisst, dass ihr als Gast nicht nur gern gesehen seid, sondern euch auch entsprechend wohl fühlt? – Dies war eine solche Situation. Wir wussten im Vorfeld, es geht zu Freunden von Freunden und wir werden wie Freunde empfangen. Oder heißt dies in diesem Falle, Freunde der Familie? Ach, egal…

So waren wir an diesem Wochenende zu Gast im Hause der Beiden. Wir haben internationalen Flair genießen dürfen. Die Vorfahren von Marga stammen aus Italien und Polen, die von Kasim aus der Türkei. Die beiden sind somit Deutsche plus ein wenig internationalem Flair. Hinzu kommt, dass sie sich hier in Spanien eine sehr schöne Dependance errichtet haben. Aber auch hier sind sie nicht nur Deutsche, sondern versuchen die Sprache zu erlernen und somit am spanischen Leben teilzuhaben. – Was soll ich sagen, wir haben uns rundum wohl, sehr wohl gefühlt.

Kasim und ich teilen nicht nur die Leidenschaft für den Vertrieb, leckere Zigarren und Whisky, sondern auch für gutes Essen. Marga hat uns nicht nur durch ihre Art uns zu bewirten, sondern vor allem durch ihre Vielsprachlichkeit beeindruckt: Deutsch, Englisch, Polnisch, Italienisch, Russisch, Spanisch, ein wenig Tschechisch und Türkisch, Respekt! Beides sind perfekte und sympathische Gastgeber.

Doch noch etwas haben die Beiden uns mit auf den Weg gegeben, reichlich Motivation.- Wir haben gemeinsam einen langen “Spaziergang” an der Küste entlang gemacht. – Kasim läuft diese Strecke schon eine ganze Weile. In Verbindung mit etwas gesundem Essen, hat er nicht nur 15 Kilo abgenommen, sondern fühl sich auch so. – Wir werden uns daran ein Beispiel nehmen. 

“Bleibt solange ihr wollt” – Doch wie heißt es so schön, Gäste machen zweimal Freude, wenn sie kommen und wenn sie gehen. Deshalb haben wir uns nach zwei Tagen wieder auf die Straße begeben. Natürlich nicht ohne noch eine große Tüte selbstgepflügter Zitronen aus ihrem Garten in den Bulli gestellt zu bekommen. Dieser riecht nun wunderbar frisch, zitronenfrisch halt. Dankbar, glücklich! 

(Torgit: Ich bin sehr dankbar für dieses tolle Wochenende. Und noch dankbarer bin ich, dass Marga und  Kasim uns gezeigt haben, dass gesundes Essen sehr, sehr lecker sein kann, denn sie essen keine oder sehr wenig Kohlehydrate. Und Marga kocht genau so gerne wie ich, nur noch leckerer. Ich behaupte zwar auch immer wir essen gesund, aber die ein oder andere Pasta gibt es bei uns schon mal häufiger.  Und wir haben etwas Neues kennen gelernt: Babyaal. Kennt ihr Babyaal? Kurz in der Pfanne geschwenkt mit Öl und Knoblauch ist es super lecker.)

Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen im Mai in Deutschland. 

Fazit: Zu wissen, da gibt es Freunde von Freunden ist auch eine Form von Glück.

 

PS: Danke an Tim, aber vor allem an Majda für Freunde der Familie.

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