Auch wenn ich Euch in den letzten Tage eine Geschichte über Hummel und Mistkäfer erzählt habe, folgt heute nicht die Geschichte der Bienen und Schweine. Obwohl wir mit beiden unseren Spaß hatten. Vor allem sind wir den Bienen für ihre Gastfreundlichkeit dankbar. Hatten wir doch gestern auf einer kleinen Lichtung im Wald vor dem Wind Schutz gesucht, welche augenscheinlich von mehreren Bienenvölkern besiedelt war. Als ich mir die Lage etwas genauer angesehen hab, hatte ich prompt etliche Bienen auf meinen Armen sitzen, welche mir so nett aber bestimmt signalisierten, bis hier und nicht weiter. Als ich mich ein wenig zurück zog, flogen auch die Bienen umgehend zurück. – Heute verlassen wir unsere Lichtung im Wald. Es war schon ein eigentümliches Erlebnis, direkt neben Bienenstöcken das Nachtlager aufzuschlagen. Stimmung hart aber herzlich.

Ansonsten haben wir uns auf unserer Lichtung sehr behütet gefühlt. Vielleicht lag es auch daran, dass wir hier absolut kein Netz hatten, für uns, die wir ja unseren Blog füllen wollen, nicht gerade die ideale Umgebung. Und dennoch war unser Digital Detox eine sehr positive Erfahrung. – Kein Blog, kein Youtube, Facebook, Instagram, Mail, WhatsApp, Telefon, kein Spiegel Online, keine Recherche… – Dafür aber ein wenig Zeit für uns, sowie zum Lesen. – Torgit hat dies schon einen Tag länger. – Wir werden das auf jeden Fall wiederholen. Hierzu habe ich zufällig folgenden Spruch gelesen, den ich ganz nett finde. “Bin nur für diejenigen zu erreichen, die mich zu schätzen wissen”. – Was wir zum Zeitpunkt unserer Abreise noch nicht wissen ist, dass unser Funknetz, auch am heutigen Tag ziemlich löchrig bleiben wird. (Anm. von Torgit: Marc und ich haben Verträge bei unterschiedlichen Mobilfunkanbietern. Mal hat Marc Netz, mal ich. Meistens. )

Unsere Route soll uns in Richtung Antequera führen. – Drei verschiedene Navis weisen uns eine Fahrstrecke von circa 1 Stunde aus. Doch wir wollen es über die kleinen Straßen probieren. So fahren wir wieder entlang des Stausees. Die Landschaft erinnert ein wenig an die Toskana, obwohl nicht nur Hügel, sondern auch hohe Berge zu sehen sind. Unsere Mini Straße windet sich schlangengleich durch die Landschaft. Was uns am meisten beeindruckt ist die Vielschichtigkeit der Farben. Die Felsen variieren in diversen Grautönen und Rottönen. Die Wiesen, Felder, Olivenhaine zeigen uns auf, wie viele Grüntöne es gibt. Das Grün erinnert an Limettengrün, Apfelgrün, Kiwigrün, Moosgrün, Blattgrün und natürlich Olivgrün. – Plötzlich schweben, man könnte sagen stehen zwei Wanderfalken direkt über der Straße. Für mich immer noch die elegantesten aller Raubvögel. So geht es rauf und runter…

Plötzlich sehen wir am Straßenrand einen großen Wolfskopf, daneben der Schriftzug LOBO PARK. Wolfspark, was soll das sein? Neugierig wir wir sind, fahren wir einfach mal in das Gelände.

Der Lobo Park wurde 2002 als private Initiative erschaffen. Auf 400.000m² Land entstanden mehrere Wolfsgehege. – Hier werden verschiedene Wolfsrassen zu Studienzwecken und zum Artenschutz angesiedelt. Das Rudelverhalten der Wölfe lässt sich hier gut beobachten. Es werden Führungen angeboten, und die nächste soll gerade starten. Zufall? Wer beschließen, dass uns mal wieder was zufällt und sind gespannt. Fazit: Es war sehr spannend Wölfe aus direkter Nähe zu sehen. Es gibt einen Alaska Tundra Wolf, einen Hudson-Bay Wolf, ein Rudel Iberische Wölfe sowie ein Rudel Europäische Wölfe zu sehen. Dennoch haben wir das Gelände unschlüssig verlassen. Sicherlich ist ein solches Areal gut, um übertriebene Ängste der Menschen vor dem Wolf abzubauen. Doch sind wir uns nicht sicher, wo denn der genaue Unterschied dieses Parks zu einem übergroßen Zoo liegt. – Alles was wir im Netz finden hört sich zumindest positiv an. – Das Areal wird als groß beschrieben und die Wölfe in einer natürlichen Umgebung gehalten werden. Doch über eine solch Anlage sollte man nur richten, wenn man die entsprechende Kompetenz hat. Wir haben sie nicht. – Was sicherlich zu erwähnen gilt, dass der Park auch eine kleine Auffangstation für andere Tierrassen bietet. So gibt es hier Esel, Füchse und zwei Hängebauchschweine, sowie ein Thaischwein. Mit letzterem haben wir uns gleich angefreundet. Wer mag kann für 25,- bis 120,- € eine Wolfspatenschaft übernehmen.

Der Preis für die Wolfsführungen lag bei 11,50 für Erwachsene, Kinder 7,50 €. Es gibt aber auch Wolfsheul Nächte bei Vollmond. – 36°59’07.8″N 4°37’15.8″W – Neben den Wölfen, trafen wir auch auf echte Wolfmen, zwei Rocker des Wolfmen MC besuchen hier ihre vierbeinigen Brüder.

Als wir in Antequera ankommen, muss unsere Kombüse erst einmal bestückt werden. Hier gibt es alles auch ALDI und LIDL. Zuhause wäre dies nicht meine erste Wahl. Doch hier bin ich zwischendurch froh Artikel wie Heringstip, Vollkornbrot, grobe Leberwurst usw. zu finden.

Sobald wir alles zusammen haben, wird ein Schlafplatz für die Nacht gesucht. Auch hier finden wir über Park4Night ein paar Anregungen. Alle machen einen gute Eindruck, doch auch heute ist Wind satt angesagt. So versuchen wir es an einem Waldweg, wenige Meter hinter einem sehr abgerockten Campingplatz. Und siehe da, wir werden fündig. Eine kleine Serpentinenstraße winden sich den Berg entlang. Hier finden wir eine windgeschützte Ecke und stehen auch ansonsten ruhig und ganz allein. – 36°59’20.7″N 4°31’42.0″W

Ein kurzer Rückblick: Auf unseren Bildern könnte man ja fast den Eindruck gewinnen, kurze Hosen und Flip Flops hätten schon immer zur Standardausstattung gehört. Doch es ging schon mal anders. Heute vor vier Jahren war so ein Anlass. – Kennt ihr diese Einladungen, die man einfach nicht absagen kann? – Genau dies ist uns damals passiert. Plötzlich und unerwartet bekamen wir eine Einladung zur Goldenen Kamera nach Hamburg. Sicherlich gibt es viele Menschen, die sich darüber freuen und ja, Hamburg ist fast immer eine Reise wert. Doch wie oft im Leben benötigt man einen Smoking? – Habt ihr so was im Schrank und falls ja, passt er noch? – Mir ging es genauso, wie sicherlich den meisten Menschen. Doch mit knapp zwei Metern gibt es so was auch nicht an jeder Ecke zu leihen. Oder doch? Da ich noch am Tage der Einladung für ein paar Tage auf Geschäftsreise musste, brauchte ich den Smoking am selben Tag. Ich sag nur, danke an meine Frau, die nicht nur meine Laune ertragen hat, sondern beim Smoking Verleih Köln wirklich einen passenden Smoking gefunden hat. – So war es am Ende ganz nett. Doch wenn ihr mich heute auf den Fotos seht, wo glaubt ihr fühle ich mich wohler?

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