Torgit: Heute morgen wachen wir sehr früh auf, um 5.30 Uhr. Die Nacht war doof, wir haben beide schlecht geschlafen, sind sehr oft aufgewacht. Marc schnarcht wieder. Wie in den guten alten Zeiten. Das finde ich erschreckend. Ich bin unruhig, finde einfach keine Ruhe, selbst in der Meditation nicht. Ich bin noch nicht angekommen. Fühle mich wie im luftleeren Raum.

Unsere Rocket Kaffeemaschine sieht nicht so aus, als dass ich sie benutzen möchte. Vor allen Dingen, wenn ich vom Äußeren auf das Innere schließen muss. Aber egal, dann hole ich schnell unsere Bialetti aus dem Bulli und koche Kaffee ‚wie immer’. Funktioniert super und schmeckt. Und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

Unser Untermieter Steffen zieht heute aus und Ben holt seine letzten Sachen. Die Jungs haben hier 7 Monate die Stellung gehalten und sind uns ein bisschen ans Herz gewachsen. Aufgrund der Corona-Situation möchten wir nicht hier sein, wenn Steffens Umzugshelfer kommen. Wer will sich schon angesteckt werden, bzw. andere anstecken? Wir wissen ja nicht, ob wir uns auf der Fähre infiziert haben und möchten es nicht weiter tragen. ‘Flatten the curve’ ist das Gebot der Stunde.

Vor unserer Tour haben wir unseren Waterrower ‚verliehen’. Da dieser weniger genutzt wird als gedacht, holen wir ihn heute wieder ab. Ich bin immer gerne gerudert und wer weiß wie die Shut down-Situation sich noch weiter entwickelt. Wir bitten unsere Freunde uns den Waterrower vor die Türe zu stellen. Jetzt steht das gute Stück wieder bei uns. Mal sehen ob wir es schaffen ihn mehr zu nutzen.

Ach ja: Wer unseren Waterrower haben möchte, melde sich gerne bei mir. Auch er steht wie alles in unserer Wohnung zum Verkauf.

Danach schauen wir bei Marcs Bruder in Düren vorbei. Er hat einen Metallbau und wir besprechen Details für Spector. Insbesondere geht es um zusätzliche Wassertanks und eine Modifikation des VW Fahrradträgers. Dazu wird Marc später berichten.

Wir sind schneller wieder in Köln als gedacht, die Bahn ist frei, dank Corona, Steffen ist noch nicht ganz fertig mit seinem Auszug. Wir halten im Wald und gehen eine Runde spazieren. Passt ja, denn heute ist Frühlingsanfang. Tut uns gut und das Wetter ist super, strahlend blauer Himmel und Sonne satt. Es sind viele Menschen unterwegs und genießen die Sonne wie wir. Entweder vereinzelte Jogger und Radfahrer oder Paare, die spazieren gehen. Hier ist Corona angekommen.

Wieder zu Hause entkalke und reinige ich unsere Rocket Siebträger-Kaffeemaschine. Scheint, dass sie lange nicht benutzt wurde. Die hatte es wirklich nötig. So gut sich unsere Jungs um unsere Wohnung gekümmert haben – Jungs eben.

Als es klingelt, bin ich etwas überrascht. Wer mag das sein? Trotz Corona. Der Sohn einer guten Freundin steht in der Türe. Ich freue mich ihn zu sehen, bin aber irritiert und weiß im 1. Moment nicht genau, wie ich damit angesichts der C-Krise umgehen soll. Er hat während unserer Abwesenheit Marcs MacBook abgeholt, das nicht rechtzeitig in der Reparatur fertig wurde. Wie sagt das Kölsch: ‚Et hätt noch emmer joot jejange’. Wir setzen uns, natürlich mit Abstand und trinken erst mal ein Corona. Danke Jungs, dass ihr uns ein paar Bier im Kühlschrank gelassen habt.

Abends fallen wir todmüde in unser Bett. Dieses anstrengende Leben mit dieser schnellen Taktung sind wir nicht mehr gewohnt. Ich denke an die Trommeln von Benirras und bin traurig.

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