Als wir morgens in unserem Yachthafen aufwachen, scheint nicht nur die Sonne durchs Fenster, sondern wir blicken direkt auf ein wenig Grün, eine Palme und dahinter einige Segelboote. Der Yachthafen von Gelves liegt am Westufer des Flusses Guadalquivir.

Hier befindet sich auch ein Ruderclub. Es macht Spaß den grazilen Booten hinterher zu schauen. Das ist doch mal standesgemäß, oder? – Erst jetzt wird mir wieder bewusst, dass wie wieder in Spanien sind. Von Tag No. 41 bis gestern, Tag No. 113 waren wir ja bekanntlich in Portugal. Über zehn Wochen  haben wir dort verbracht, und das Land lieben und schätzen gelernt. Doch ab jetzt geht es wieder um Spanien. – Also nicht wundern, wenn in der Übersicht, unter der Kategorie Spanien eine große Lücke entstanden ist. – Ab sofort gilt wieder “auf Kurs in Spanien”.

Wir lassen es heute Morgen entspannt angehen. – Es sind angenehme siebzehn Grad, einundzwanzig sollen es noch werden. – Erst einmal wird geduscht und danach Kaffee gekocht. Torgit macht uns ein wunderbares Frühstück, und ich habe ein wenig Zeit den Blog nachzutragen. Da war doch was, ach ja Weihnachten. (Anm. von Torgit: “geduscht”? Jaaaa, mit unbegrenzt fließendem Wasser und das, naja, nicht heiß, aber immerhin lauwarm. Wenn man mehrere Tage am Strand gestanden hat, ist so eine Dusche das reinste Paradies und macht richtig glücklich! Und sauber 😉 )

Am späten Nachmittag fahren wir mit Uber in die Innenstadt von Sevilla, welche ca. 15 Minuten entfernt liegt. Wir starten am Plaza De Cuba, kreuzen den Canal de Alfonso XIII über die Puente San Telmo und schlendern ein wenig am Ufer entlang. Danach statte ich dem Barber de Sevilla einen Besuch ab. – Dieser macht seinen Job vortrefflich, kann jedoch ansonsten nicht an seinen letzten “Kollegen” aus Portugal anstinken. Dabei war die Erwartung groß, sehr groß. Bei dieser Bezeichnung. Gioachino Rossini wird sich bei diesem Statement sicher im Grab rum drehen. – Hat er doch mit seiner Opera “Il barbiere di Siviglia”, zu deutsch “Der Barbier von Sevilla” selbigen nicht nur stadt-, sondern weltbekannt gemacht. 

Torgit, welche schon einen “kleinen” Hunger verspürte, ist schon einmal vorgegangen. – Ihr Ziel, eine Tapasbar, welche uns empfohlen wurde. – Doch diese Bar, deren Namen wir nicht näher nennen, stellt sich trotz guter Kritiken als mittelmäßig heraus. Oder sind unsere Ansprüche zu hoch? – Wer schon mal im Bagatelle in der Kölner Südstadt Bagatellchen, Kölsch für Tapas gegessen hat, weiß was ich meine. Danach schlendern wir ein wenig durch Sevilla. Die Straßen sind belebt, überall herrscht gute Stimmung. Wir genießen unseren Spaziergang. – Später fahren wir wieder zurück zu Hector. Uber macht uns mehr und mehr Spaß.

Erkenntnis des Tages: Manchmal sind es die Unterschiede auf die wir vertrauen sollten. – “In difference we trust”

So darf es wohl auch nur einen echten Barbiere di Siviglia geben. – Dieser Punkt geht klar an Rossini.

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