Seit einigen Monaten sind wir schon auf Sizilien, viel länger als geplant und entdecken immer wieder Neues. Es ist keinen Tag langweilig. Hier in der Madonie, dem größten Naturreservat Siziliens, gibt es neben der atemberaubenden Natur die tollsten Dinge, die wir so nicht erwartet hätten. Ich kenne wenige Landschaften, die so vielfältig sind.  An klaren Tagen kann man bis zum Etna blicken. Hier in den kleinen Bergdörfern der Madonie fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Als ob die Zeit stehen geblieben ist. 

Die Faszination der Madonie

Wir lieben es durch die Madonie zu fahren und dort anzuhalten wo es besonders schön ist. Sich ohne Ziel treibenzulassen. Einfach mal rechts abbiegen, weil die Straße oder besser gesagt der Weg nach Abenteuer schreit. So wird aus einer Strecke, die GoogleMaps mit einer Stunde angibt, schnell eine Halbtagestour. Achtet bitte immer auf die Straße. Auch wenn die Straßen auf den ersten Blick sehr breit und gut erscheinen, die Targa Florio lässt grüßen, kann das nach der nächsten Kurve schon ganz anders aussehen. 

Man sieht Dinge, die in keinem Reiseführer stehen, wie z.B. eine große eingestürzte Brücke. In dem ein oder anderen Dorf durch die engen Kopfsteinpflastergassen schlendern, malerische Kirchen besichtigen, hier und da ein bisschen wandern und die wunderschöne Aussicht genießen – das macht einfach glücklich. Nicht zu vergessen die regionalen kulinarischen Spezialitäten.

Es gibt hier die schönsten mittelalterlichen Dörfer Siziliens mit historischen Burgen, wundervollen Barock-Kirchen und Amphitheatern. Dorthin gelangt man über kurvenreiche Straßen auf den Spuren der Targa Florio. Den Hintergrund bildet dabei das intensive Blau des Tyrrhenischen Meeres. Zur Targa Florio haben wir hier in einem separaten Blogbeitrag berichtet.

Straßenschäden in der Madonie
Straßenschäden in der Madonie
PlanBwagen in San Mauro Castelverde über den Wolken4
PlanBwagen auf einem Feldweg

Geografie

Die Madonie, oder die Madonien, wie es eigentlich auf deutsch richtig heißt, sind eine Gebirgskette in der Mitte der Nordküste Siziliens. Sie gehören zur Provinz Palermo, der nächste Ort ist mein Lieblingsort Cefalù. Der höchste Berg ist mit 1979m der Pizzo Carbonara. Er ist der höchste nichtvulkanische Berg Siziliens. Seit 1989 stehen Teile der Madonien mit ihren 15.000ha Wald als Parco delle Madonie unter Naturschutz.

Anreise zur Madonie

Am schnellsten erreicht man die Madonie von Palermo aus über die E90 Richtung Westen. Schon nach knapp einer Stunde biegt man rechts ab auf die SP136 und steht mitten in wunderschöner Natur. Wir empfehlen allerdings sich etwas mehr Zeit zu nehmen und über die SS113 mautfrei bis Cefalù zu fahren und nach einem Zwischenstopp dort über die alte Strada Provinciale 136 zu fahren. Der Küstenort Cefalù mit der schönen Altstadt, dem weißen, langen Sandstrand und dem Normannen-Dom, der zum UNESO-Kulturgut gehört, ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Mehr zu Cefalù werden wir noch in einem separaten Blogbeitrag schreiben. Nicht vergessen sollte man eine Jacke, denn auch wenn es unten an der Küste schön warm ist, sind die Temperaturen in den Bergen deutlich kühler.

Aktivitäten

Das ganze Jahr über kann man Wanderungen durch den artenreichsten Wald des Mittelmeers unternehmen, über die Berge und durch die Schluchten . Oder durch die schönsten Dörfer Italiens bummeln und sich dabei mit den regionalen kulinarischen Spezialitäten verwöhnen lassen. Dieses Gebirge wird in schneereichen Wintern zum Wintersport genutzt und bildet das Trinkwasserreservoir für Palermo. Wo gibt es so atemberaubende Berglandschaften, eine Salzmine, Kultur, ein breit gefächertes Sportangebot mit Zipline, und das Meer so dicht beieinander?

PlanBwagen auf grüner Wiese
Piano Zucchi
gespülte Tassen trocknen an einer Wasserstelle
Esel

Flora und Fauna

Die Madonie bietet beeindruckende Landschaften, riesige Bäume und bunte Blumen. Die Artenvielfalt ist einzigartig aufgrund der geografischen Lage zwischen Europa, Afrika und Asien, und da sich die Madonie über eine Höhe von fast 2000m erstreckt. Die Pflanzenvielfalt umfasst neben Kork- und Steineichen, Manna-Ulmen und riesigen Stechpalmen (Ilex) auch wilde Orchideen, Tulpen und Veilchen. Während der Wanderungen hat man immer wieder den unvergleichlichen Duft der vielen Wildkräuter in der Nase. 

Die Chance ist groß, dass man Schafe, Ziegen, Hunde, Kühe, Esel, Füchse, Damwild und Raubvögel sieht und vielleicht sogar Stachelschweine. Wir hatten sogar das Glück und hatten Besuch von einem zahmen Fuchs an unserem Bulli. Achtung: Gar nicht so selten stehen diese Tierchen nach der  nächsten Kurve, mitten auf der Straße. 

Das Wetter in der Madonie ist unberechenbar. Wir haben Mitte März inmitten wunderschöner blühender Tulpen bei 20 Grad und Sonne gestanden. Und am nächsten Morgen sind wir völlig eingeschneit bei 0 Grad aufgewacht. Wir hatten Glück. Nur ein oder 2 Grad kälter und unsere Wassertanks hätten einfrieren und platzen können.

Touristeninformationen zur Madonie

Es gibt in Cefalù, Corso Ruggero 116 eine Touristeninformation speziell für die Madonie, die gerne mit Tipps und Kartenmaterial zur Seite steht. Wir nutzen gerne die App komoot, aber irgendwie habe ich auch mal gerne ganz oldschool eine analoge Karte in der Hand. Da kommt die Vermessungsingenieurin in mir durch.

Zur Madonie gehören folgende Dörfer:

Cefalù, Castelbuono, Collesano, Isnello, Gratteri, Pollina, San Mauro Castelverde, Geraci Siculo, Petralia Sottana, Petralia Soprana, Castellana Sicula, Polizzi Generosa, Caltavuturo, Sclafani Bagni and Scillato.

Über meinen Lieblingsort Cefalù werden wir noch separat berichten.

Santuario di Gibilmanna

Unser Einstieg in die Madonie führt von Cefalù zur Marienwallfahrtskirche Santuario di Gibilmanna. Sie liegt am Fuße des Pizzo Sant’Angelo, ca 15 km von Cefalù entfernt inmitten einer dichten Vegetation aus Kastanien, Eichen und Eschen. Auf der kurvenreichen Bergstrasse mit unzähligen Serpentinen hat man einen spektakulären Blick über Cefalù und das Meer. Von hier sieht man noch einmal unseren steilen Aufstieg zum Rocca di Cefalù. Unterwegs halten wir immer wieder an, der Blick über die gesamte Bucht ist atemberaubend. Oben auf ca. 800m angekommen empfängt uns die Kirche mit einem schönen Glockenschlag, den wir alle Viertelstunde wieder hören. Das Kircheninnere ist abgesehen von dem Barockaltar eher schmucklos. Der Platz davor mit der Aussicht auf das Meer umso schöner. Wir packen unseren Picknickkorb aus und lassen es uns schmecken.

Links neben dem Kloster ist der Einstieg zu einer kleinen Wanderung hoch um das Kloster herum.

Gratteri

Von Gratteri hat man einen fantastischen Blick auf das Meer. Diese Aussicht kann man bei einer kleinen Wanderung zur Ruine der Abtei San Giorgio genießen. Den Namen verdankt der Ort der Höhle Grotta Grattara.

Der Legende nach lebt in dieser Grattara Höhle die Befana, die in der letzten Nacht des Jahres herabsteigt in den Ort und den Kindern die Stiefel mit Süßigkeiten füllt. Wie bei uns der Nikolaus.

Parken kann man etwas unterhalb dieser Höhle. Dann geht es zu Fuß über einen gut ausgebauten, aber steilen Aufstieg zur Höhle.

Isnello

Wir fahren weiter nach Isnello. Wer gerne Kirchen besichtigt ist hier genau richtig, denn Isnello hat 11 Kirchen. Diese hohe Anzahl an Kirchen pro Einwohner liegt nicht daran, dass die Menschen hier besonders gläubig sind. Sondern daran, dass sie immer weniger Einwohner werden. Dieses kleine malerische Bergdorf hatte um 1900 noch 4500 Einwohner, heute leider nur noch 1500. Am Ortseingang begrüßt uns die Statue Madre Madonita. Es lohnt sich mal ein paar Schritte zum Ruderi del Castello di Isnello hoch zu gehen oder zur Statue ‘Madonna del Lume di Isnello. Die Sternwarte Gal Hassin ist ebenfalls einen Besuch wert.

Castelbuono

Weiter geht es nach Castelbuono, dem romantischen, kleinen, einfachen italienisches Bergdorf. Schon von weitem sieht man die Ventimiglia Burg auf dem Hügel, in der heute ein Museum ist. Die dazu gehörende Kapelle ist, wie die gesamte Altstadt, sehenswert.

Eine Besonderheit von Castelbuono ist die Müllabfuhr, denn der Restmüll wird seit 2007 mithilfe von 6 Eseln eingesammelt. Die Führer der Esel werden nach sozialen Gesichtspunkten aus den Arbeitssuchenden des Ortes ausgesucht.

Wir schlendern durch die malerischen Gassen dieses schönen Ort vorbei an der Ventimiglia-Burg und der Kirche Matrice Vecchia.

Castelbuono und Pollina sind bekannt für ‚Manna’. Dieses wertvolle, süßliche Baumharz der Eschen wird in der Naturmedizin, Kosmetik und Patisserie verwendet. Die alte Tradition der Manna Ernte ist fast ausgestorben, wird nur hier noch bewahrt und von den Vätern auf die Söhne vererbt. Die Rinde der Eschen wird eingeschnitten, der Saft quillt hervor und kristallisiert in der Sonne. 

Von hier aus bietet sich ein Abstecher zum Refugio Ferdinando Crispi auf 1250m Höhe an, mit einer Wanderung durch die Agrifogli Giganti, den riesige Stechpalmen, zum Piano Sempria des Alpenvereins. 

Theater in Pollina

Pollina

Pollina ist eines der malerichsten Dörfer der Madonie. Es liegt 94 km östlich von Palermo rund um eine Burg.

Die Panoramalage auf einem 900m hohen Felsen ist einzigartig. Von der Burg auf dem höchsten Punkt der Stadt sind nur noch ein paar Ruinen und ein Turm erhalten.

Dieser Turm war die erste Spekula der Renaissance, wurde um 1550 als astronomisches Observatorium genutzt. An dieser Stelle wurde 1979 das modernen Amphitheater Teatro Pietra Rosa erbaut. Das Theater wurde nach der charakteristischen Farbe des Gesteins benannt, aus dem nicht nur das Theater sondern der ganze Berg besteht. Alles färbt sich bei Sonnenuntergang rosa. Dieses Theater für 1000 Personen wurde nach griechischen Muster konzipiert und ist perfekt in den städtebaulichen Kontext integriert. Der Blick auf die Madonie-Berge und auf die Küste von Cefalù bis Capo D’Orlando ist atemberaubend. Ich habe selten ein schöneres Freilufttheater gesehen.

Die 3000 Einwohner arbeiten meist in der Landwirtschaft. Von Juli bis September wird Manna von der Manna-Esche geerntet. Das Verfahren dazu wird von den Vätern auf die Söhne vererbt. Dieses Manna findet Verwendung in den örtlichen Patisserien als Süßungsmittel und in der Pharmaindustrie.

Collesano

In Collesano ist die Targa Florio allgegenwärtig. Es gibt hier nicht nur das Museum, sondern überall in dem Ort sieht man Mosaike und Schriftzüge entlang der ehemaligen Rennstrecke.

Scillato

Dieses kleine Dorf, das hauptsächlich vom Anbau von Orangen, Aprikosen und Oliven lebt, gehörte früher zu Collesano. Im April wird hier das Orangenfest Sagra dell’Arancia gefeiert. Rund um das Dorf gibt es viele Süßwasserquellen. Es soll hier auch 14 Wassermühlen geben, die aus dem 18. Jahrhundert stammen und teilweise heute noch in Betrieb sind. Also quasi ein Wassermühlen-Wander-Paradies.

San Mauro Castelverde

In San Mauro Castelverde waren wir plötzlich über den Wolken. Wenn die Sonne scheint und die Spitzen der Berge ringsum aus den Wolken rausgucken, das ist schon sehr magisch. Und als dann vor uns noch eine Madonna erscheint, hatte ich Gänsehaut.

San Mauro Castelverde bietet noch etwas ganz Besonderes: Mit einer Zipline kann man von fast 1000m Höhe mit einer Geschwindigkeit von 130 kmh bis ans Meer sausen. Der Spaß kostet € 36,- und ist nur im Sommer verfügbar. Eignet sich auch wunderbar als Geschenk. Das Ticket ist einfach online buchbar unter www.ziplinesicilia.it

Wir sind von San Mauro Castelverde die SP52 Richtung SüdOsten gefahren und standen plötzlich vor einer großen, einstürzenden Brücke. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Marc musste natürlich auf die Brücke gehen. Als die Brücke laute, ächzende Geräusche von sich gab, hat er sich das ganz schnell anders überlegt. Habt ihr so etwas schon einmal gehört? Ich glaube dieses Geräusch werde ich niemals vergessen.

Die Schlucht Gole di Tiberio

An dem Fluß Pollina zwischen Castelverde, Castelbuono und Pollina liegt die 400m lange Schlucht Gole di Tiberio. Hier kann man je nach Jahreszeit über in den Fels gehauene Stufen wandern oder mit Schlauchboten über den Fluss fahren. Auf einer Höhe von 550m gibt es eine wunderschöne Botanik mit wilden Orchideen, Korkeichen und Erdbeerbäumen.

Gangi

Der 6000 Seelen Ort Gangi gilt als eines der schönsten Dörfer Siziliens. Diesen Titel vergibt die Vereinigung ‚Borghi più belli d’Italia’ jedes Jahr. Die Einwohner Gangis arbeiten hauptsächlich in der Landwirtschaft. Falls Euch der Name Gangi bekannt vorkommt, könnte das daran liegen, dass Gangi 2017 in der internationalen Presse war. Es wurden Immobilien verschenkt. So wollte man der drohenden Abwanderung trotzen, und den Ort wiederbeleben. Auflage war, dass man die 30 angebotenen alten Häuser renoviert, und eine gewisse Zeit im Jahr dort verbringt.

Gangi ist wirklich wunderschön. Kleine, malerische, alte Steinhäuser schmiegen sich rund um einen Berg, mittig eine alte Burg und einige Kirchen. Von hier oben hat man ein wunderbares Panorama und einen Blick bis auf den 70km entfernten Etna. Hier wurde der Film „Palermo Shooting“ von Wim Wenders gedreht. Ein besonderer Feiertag ist das Erntedankfest “Festa dei Burgisi” am ersten Sonntag im August.

Wenn Du im September in Gangi bist, solltest du die Mastacuttè probieren. Das Gebäck wird zur Erntezeit der Kaktusfeigen gebacken. Den Teig dazu rührt man mit dem Saft der Früchte an.

Als wir das 1. Mal bei strahlender Sonne nach Gangi gefahren sind, hatten wir dort oben Nebel. Wir haben kaum die Hand vor Augen gesehen. Auf dem Aussichtspunkt schauten wir gegen eine große, weiße Wand. Checkt daher besser vorher das Wetter. Bewährt hat sich dafür die App IlMeteo.it. 

schmale Gasse in Gangi
Gangi
Gangi Panorama

Polizzi Genorosa

Polizzi Genorosa ist nicht nur ein schönes kleines Örtchen 917m über dem Meer mit einer phantastischen Aussicht, sondern hat auch einige berühmte Persönlichkeiten hervorgebracht, wie zB Martin Scorsese, den amerikanischen Schauspieler Vincent Schiavelli und Domenico Dolce von Dolce & Gabana.

Petralia Soprana

Petralia Soprana ist das höchstgelegene Dorf im Madoniengebirge. Von hier oben hat man eine bemerkenswerte Aussicht, da man teilweise über den Wolken ist. Ein Besuch lohnt sich auch wegen des schönen Doms.

Hier gibt es eines der größten Salzvorkommen Europas. In einem 1200m hohen Berg gibt es eine Salzplatte mit fast 40km Flözen und Tunneln. Das hier abgebaute Salz ist besonders hochwertig. Die Salzmine kann besichtigt werden nach vorheriger Anmeldung bei der Gemeinde.

Am letzten Sonntag im August wird das „Salzfest“ gefeiert. Kurz davor, am 15. August findet ‚Die Hochzeit der Barone’ statt. Dabei werden die Hochzeitsbräuche der Adligen im 18. Jahrhundert dargestellt. Prunkvoll gekleidete Damen ziehen samt ihrer Kavaliere zu Pferd durch die schmalen Kopfsteinpflastergassen des Dorfes.

Petralia Soprana - Santa Maria di Loreto - Madoniengebirge - Das Herz Siziliens

Petralia Sottana

An der SP54 kurz vor Petralia Sottana gibt es einen Abenteuerpark mit Klettergarten samt Bogenschießen und Mountainbiken. Übernachten kann man in Baumhäusern oder hängenden Zelten. Mehr Informationen gibt es hier: https://www.parcoavventuramadonie.it

Geraci Siculo

Geraci Siculo ist ein kleines, malerisches Dorf, das viel von seiner Ursprünglichkeit behalten hat. Ein Bummel durch die schmalen Gassen lohnt sich. Eine dieser schmalen Gassen endet in dem Salto dei Ventimiglia, einem Glas-Austritt, von dem man eine wundervolle Panorama-Aussicht hat. Eine kleine Herausforderung für Menschen mit Höhenangst.

Sclafani Bagni

Dieses kleine Dorf liegt so steil auf einem Berg, dass diese einzigartige Lage es schon zu etwas Besonderem macht. Da die Entstehung bis zum Mittelalter zurückreicht, sind die Straßen so schmal, dass man besser außerhalb parkt, und das Dorf zu Fuß erkundet. Außer einem Stadttor gibt es ein Belvedere, wo man das atemberaubende Panorama genießen kann. Die Therme, der der Ort seinen Namenszusatz ‘Bagni’ verdankt, ist leider recht verfallen. Es soll dort noch eine heiße Quelle geben, die wir leider nicht gefunden haben.

Skigebiet in der Madonie

In Piano Battaglia gibt es auf 1845m Höhe ein Skigebiet mit 4,5 km Pistenkilometer. Als wir dort waren, war der Skilift leider geschlossen. Für uns gab es hier aber noch eine andere Überraschung: Ein zahmer Fuchs hat uns besucht. Es ist schon ein ganz besonderer Moment, wenn Du morgens die Schiebetüre des Bullis öffnest, und vor Dir steht ein Fuchs. Das vergisst man nicht. 

PlanBwagen im Schnee
Marc Häusgen mit Flipflops im Schnee
PlanBwagen im Schnee

Wilde Tulpen in der Madonie

Wir haben einen Tipp bekommen, dass am Santuario Madonna dell’Olio in der Nähe von Blufi jetzt gerade Mitte März wilde Tulpen blühen. Das möchten wir uns ansehen. Und werden nicht enttäuscht. Schon aus der Ferne sehen wir das riesige rote Blütenmeer. Wir kennen zwar die Tulpenfelder in Holland. Aber das hier ist eine ganz andere Nummer. Ein wunderschöner roter Teppich aus Tulpen. Einfach fantastisch. Hier sind es gerade sonnige 17 Grad und wir möchten weiter durch die Madonie fahren Richtung Cefalù. Unseren Schlafplatz wählen wir bei Piano Farina. Wenn ich Euch jetzt sage, dass wir dort morgens eingeschneit aufwachten, glaubt uns das niemand. Hier leben Mensch und Natur noch in Harmonie nach den Regeln der Natur. Wir hatten Glück, ein oder 2 Grad kälter und unsere Wassertanks hätten einfrieren und platzen können.

Kulinarische Spezialitäten

Nicht versäumen sollte man die kulinarischen Spezialitäten der Madonie. Manna hatte ich ja schon erwähnt, aber ihr solltet auch Dolci und Mandelwein probieren. Die Madonie ist auch für Wildschwein und wild wachsende Pilze berühmt.  Die Spezialität von Castelbuono sind die Salami Buffa & Pappone.

Und ihr solltet den Käse Provolla delle Madonie probieren. Er passt hervorragend zum Nero d’Avola, dem lokalen Rotwein oder wörtlich übersetzt dem ‘Schwarzen aus Avola’. Lokale Wein kaufen wir hier gerne beim Obst- und Gemüsehändler, abgefüllt in 1,5l Plastikflaschen. Wenn man Glück hat, kann man ihn dort vorher probieren. 

Tipps & Tricks

Auf Sizilien gibt es viele Picknickplätze. Diese sind mit Tischen & Bänken, aber vielfach auch mit Grillstellen und einige auch mit Wasser ausgestattet. Wenn man ganz viel Glück hat, kann man seinen Müll entsorgen.

Eine Übersichtskarte zu diesen Picknickplätzen gibt es hier:

http://www.regione.sicilia.it/agricolturaeforeste/azforeste/areeattrezzate.asp

 

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