weißer VW T5 California Fahrertür innen mit Hausbar
Blick durch offene Schiebetür in gemütlichen weißen VW T5 California

Vorwort:

Das schöne am digitalen Zeitalter ist, dass man auch mal zurückspulen kann. So wie damals, als ich auf dem Bauch vor meinem Kassettenrekorder lag und, stop, zurückspulen. – Gab es ja schon im analogen Zeitalter. Also wieder zurückspulen, auf den ersten Tag unserer langen Reise. Heute ist also der 8. August 2019. Was ich heute noch nicht weiß ist, dass diese Reise viel länger dauert, als ich es mir je hätte vorstellen können. Denn am 8. August fühlt sich alles noch an, als ob es mal kurz in den Urlaub geht. Ich habe erst vor kurzem meinen Beruf, der bisher fast mein ganzes Leben einnahm, gekündigt.

Warum? – Weil er mich nicht mehr glücklich gemacht hat und weil ich wusste irgendwo da draußen ist mehr. Mehr Leben, mehr Glück. Doch das alles ist heute am 8 August 2019 noch nicht greifbar. Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass dies der Beginn eines Zigeunerlebens wird. Doch eines wusste ich bereits heute. Ich, der ich in meinem ganzen Leben noch nie ein Tagebuch geführt hat, wollte meine Erlebnisse aufschreiben.

Ich wusste, ich muss sie Zeile für Zeile greifbar machen, damit ich sie später nicht vergesse und sicher bin, dass ich das erlebt habe. Wenn ihr mögt, nehme ich Euch mit. Verzeiht mir, mein Schreibstil ist manchmal etwas holprig. Nicht jeder Tag ist gleich aufregend und ich muss euch warnen. Es wird gute aber auch weniger gute Tage geben. Doch eines weiß ich heute ganz genau, ohne Torgit hätte ich es mich nie getraut. Also, lasst uns beginnen…

…Erst vor wenigen Tagen haben wir spontan einen gebrauchten VW California erworben. Er hat bereits einen Namen bekommen, Hector. Das erste Auto meines Lebens mit eigenem Namen. Ich hatte schon viele Autos, doch dieses ist etwas besonders, echte BULLI DNA. So hat es auch einen Namen verdient. 

“Wenn man so will
Bist du das Ziel einer langen Reise…

Heute soll es also mit Hector und uns auf die erste längere Tour gehen. – Wir haben uns vorab, auf einem Kurztrip im Hunsrück und der Eifel ein wenig vertraut gemacht. Doch bevor wir uns gemeinsam, auf unsere Tour um die Iberische Halbinsel begeben, wollen wir auf jeden Fall noch eine etwas längere Tour machen, um sicher zu stellen, dass wir nichts wesentliches vergessen.

Die Hausbar ist auf jeden Fall schon eingerichtet. Und auch das Kuhfell hat seinen Platz gefunden. Was uns aber besonders wichtig war, ist unser Eingangsteppich, welcher uns täglich mit einem Lächeln begrüßt.

“…Die Perfektion der besten Art und Weise
In stillen Momenten leise…”

Unser Reiseziel haben wir erst in den letzten Tagen bestimmt. Wir wollen nach Kroatien starten. Zum einem schwärmt ein langjähriger Teamkollege ( ½ Österreicher –  ½ Kroate) seit Jahren von seiner Heimatstadt Rovinj, als der schönsten Stadt Kroatiens, wenn nicht der Welt. Zum anderen war mein guter Freund Micha, gerade mit seinem Bulli in der Region und schwärmt ebenfalls in höchsten Tönen.  

Für mich ist die Reise nach Kroatien eine Reise in die Vergangenheit. – Als Kind habe ich des öfteren den Urlaub in der Nähe von Zadar verbracht, woran ich sehr gute Erinnerungen habe. Zum anderen war ich mit meiner Ex-Freundin, kurz nach dem Balkankrieg noch einmal vor Ort, woran ich weniger gute Erinnerungen habe. – Nein, es lag nicht an der Ex, sondern daran, dass noch viel von den Einflüssen des Krieges zu spüren war. Doch in Köln war der Himmel leicht bewölkt und Kroatien verspricht Sonne und Wärme. Deshalb freuen wir uns auf ein paar, friedliche und sonnige Tage .

“…Die Schaumkrone der Woge der Begeisterung
Bergauf, mein Antrieb und Schwung…”

Da wir als Kölner den Dom lieben, nehmen wir standesgemäß Abschied. Kaffee mit Blick auf Rhein und Dom. – Sicher kennt der ein oder andere die Perspektive aus dem Kölner Tatort.  Hier genießen ansonsten die Kommissare Freddy und Max vor der „Wurstbraterei” Pommes und Kölsch. – Doch von der Currywurstbude ist heute nichts zu sehen. Denn im wahren Leben steht die Bude im Rheinauhafen. – Doch wir wollen ja Kaffeetrinken, dabei den Dom sehen und nicht Würstchen essen. 

Am Nachmittag sind dann die letzten Kisten verstaut, das SUP eingepackt und wir machen uns auf die Tour. Heute ist unser Ziel der Chiemsee. – In der Nacht durchqueren wir München, der Chiemsee ist nah, doch es läuft gerade so gut. – Kurzerhand beschließen wir den Chiemsee links liegen zu lassen und statt dessen bei Rosenheim von der Hauptroute abzuweichen und über Kitzbühel, noch ein wenig durch die Berge Österreichs zu fahren. 

“…Ich wollte dir nur mal eben sagen
Dass du das Größte für mich bist…”

Erst spät nachts verlassen wir die Straße und biegen in einen Feldweg ein, der langsam links und rechts von Bäumen umrankt ist. Schnell finden wir ein kuscheliges Plätzchen. Also das Dach hochgeklappt und Bettchen ausgeklappt. Erst als das Bett gerichtet ist, stellen wir fest, wie laut es draußen ist. Wir sind zu müde, um der Ursache nachzugehen. Jetzt wird erst einmal geschlafen, was uns dank der Müdigkeit leicht fällt. 

“…Und sichergehen, ob du denn dasselbe für mich fühlst
Für mich fühlst” 
Sportfreunde Stiller

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